Klares Fazit: Ich würde immer wieder in die Lokalredaktion zurückkehren

Wie die Zeit doch rast… Schon seit 11 Monaten bin ich Volontärin bei der NRZ. Dabei kommt es mir so vor, als hätte ich erst gestern mit meinen Volontärs-Kolleg*innen die Grundausbildung in Essen absolviert. Einiges habe ich in der Zeit schon erlebt und kennenlernen dürfen. Doch zurück zum Anfang. Für fünf Monate ging es in die Lokalredaktion in Moers. Während die einen stöhnen und dem Lokalen eher skeptisch gegenüberstehen, war es bei mir das genaue Gegenteil.

Ich hatte schon vor dem Volo als freie Mitarbeiterin in der NRZ-Lokalredaktion in Düsseldorf gearbeitet. Daher wusste ich bereits, dass mir der Lokaljournalismus sehr gut gefällt. In Moers hat sich das noch einmal mehr bestätigt. Klares Fazit: Ich würde immer wieder in die Lokalredaktion zurückkehren.

Das Besondere der Lokalredaktion? Sie vereint für mich all das, was den Journalismus ausmacht. Ich durfte mich dort vollends ausprobieren. Sei es eine Reportage schreiben, an einem Mordprozess teilnehmen und darüber berichten, meinen ersten Kommentar verfassen oder aber auch meine erste Serie in der Zeitung schreiben. Zudem durfte ich viele Termine wahrnehmen. Sei es für eine Geschäftseröffnung, eine Betriebserweiterung oder auch zur Programm-Vorankündigung für verschiedene Stadtfeste.

Das Beste daran? Ich durfte viele unfassbar tolle Menschen kennenlernen, die ich ohne meinen Beruf sonst niemals getroffen hätte! Sei es ein Grill-Influencer, der mitgewirkt hat, einen Grill-Weltrekord aufzustellen, ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, der einem anderen Menschen das Leben gerettet hat oder auch eine Frau, die sich mit ihrem eigenen Laden ihren Traum erfüllt hat. Sie alle haben mir anvertraut, ihre Geschichten zu erzählen.

Ich bin jeden Tag gerne zur Arbeit gegangen. Ich habe mich wahnsinnig auf meine Kolleg*innen gefreut, mit denen man am Ende auch nochmal – obwohl die Seiten schon fertig waren – noch ein paar Minuten länger in der Redaktion geblieben ist, um einfach nur zu quatschen. Oder man zusammen noch einen Kaffee in der Pause getrunken hat. Aus Kollegen sind dort zum Teil gute Freunde geworden. Und bei den anderen, freue ich mich immer wieder, wenn wir uns auf den Gängen in der Zentrale über den Weg laufen oder man sich in verschiedenen Konferenzen wiedertrifft.

 

Offen für Neues sein – meine Zeit bei den HoDs

 

Neben Moers hat mir bisher aber auch noch eine zweite Station sehr gut gefallen – anders als ich anfangs sogar angenommen hatte. Im März 2024 kam ich zu den HoDs, den Head Of Digitals. Ihre Aufgaben: Über die Überschriften und Teaser der einzelnen Berichte der Lokalredaktionen schauen, um sie für die Leser*innen so spannend wie möglich zu formulieren (natürlich ohne Clickbait zu betreiben), Themenideen für die Redaktionen in einer morgendlichen Mail zusammenstellen, die Online-Klickzahlen der einzelnen Lokalredaktionen auswerten und gleichzeitig schauen, wie man sich online noch besser aufstellen kann. So habe ich auch nochmal ein neues Gespür für die Themenfindung entwickelt.

Und ganz darauf verzichten, eigene Berichte zu schreiben, muss man dort auch nicht. So habe ich in meiner Zeit bei den HoDs einige SEO-Stücke geschrieben, also Artikel, die ausschließlich online erscheinen. Für mich war es die Möglichkeit, in einen ganz neuen Arbeitsbereich reinzuschnuppern, den man zuerst vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hatte. Und ich konnte feststellen, dass diese Mischung aus dem Schreiben von Berichten, gleichzeitig aber auch den verschiedenen Auswertungen mir super viel Spaß gemacht hat. Und genau dafür ist so ein Volo auch da, um eben verschiedene Abteilungen kennenzulernen und für sich herauszufinden, was einem gefällt und was vielleicht nicht ganz so seins ist.